Das ehemalige Empfangsgebäude in Niederwürzbach - auf der Strecke von Homburg nach St. Ingbert durch das Würzbachtal - befindet sich bereits seit Jahren in Privatbesitz. Leider gibt es weder bei der Bundesbahn, noch bei dem heutigen Besitzer Unterlagen darüber. Erbaut wurde das Gebäude vermutlich 1891.  Über spätere Anbauten oder Veränderungen ist nichts bekannt. Der Außenbau besteht aus einem quaderförmigen, zweigeschossigen Teil mit zwei hintereinander gestaffelten Anbauten im Süden. Im Westen ist ein weiterer, eingeschossiger, flacher Anbau. Die Gleise führen nördlich des Gebäudes vorbei, die Straße endet an einem Vorplatz im Osten, so dass die Süd- und Westseite für die Fahrgäste kaum oder gar nicht zu sehen sind und die seitliche Ostseite die Hauptfassade ist. Das ziegelgedeckte Satteldach ist zu den Gleisen hin traufständig.  In dem sockellosen Erdgeschoß sind die Fenster durchgehend rundbogig, mit Fensterbänken auf Konsolen. An der Gleisseite sind die Fenster in den beiden äußeren Achsen des fünfachsigen Hauptgebäudes und in einer Achse des Anbaus verbreitert - hier befanden sich die Ein- und Ausgänge, die man später zugemauert hat. Über einem Gurtgesims sitzen auf einem breiteren Sohlbankgesims die profilierten Rechteckfenster des Obergeschosses. Darüber verläuft ein weiteres, bandartiges Gesims.  Auf der Schmalseite befindet sich im Giebel ein rechteckiges Zwillingsfenster.  Die beiden Risalite besitzen giebelständige Satteldächer; das hintere ist abgewalmt. Sie sind dreigeschossig, wobei die Geschosse des vorderen verschoben sind. Dieser weist auch eine etwas andere Gestaltung mit Rundbogenfenstern im ersten Obergeschoß und einem rundbogigen Zwillingsfenster mit Überfangbogen im zweiten Obergeschoß auf. Die oben erwähnten Gesimse  sind weitergeführt und werden von den Fenstern unterbrochen.  In dem Winkel zwischen Hauptbau und Risalit befindet sich ein niedriges "Eingangshäuschen". Abschließend kann man sagen, dass der Stil des Niederwürzbacher Empfangsgebäudes durchaus das Jahr 1891 als Erbauungsdatum zulässt.  Die schlichtere Gleisseite mit dem bekannten Schema von Rundbogen- und Rechteckfenstern erinnert an ältere Empfangsgebäude des Rundbogenstils und ist  noch ganz diesem Stil verhaftet.  Die gegenüberliegende Seite ist durch die gestaffelten Risaliten mit ihrer veränderten Gliederung dagegen wesentlich unkonventioneller gestaltet, folgt stilistisch aber weiterhin dem Rundbogenstil. Die abweichende Form hängt wohl auch mit der ungewöhnlichen Funktion der Schmalseite als Hauptfassade zusammen. Dadurch besitzt die Südseite, normalerweise die Straßenseite, nur eine untergeordnete Funktion

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